3. INTERNATIONALES Do – 27 TREFFEN
Nordholz/Spieka (EDXN) vom 13. – 15. September 1996
Was hat die Triebwerks-Seitenverkleidung einer Do 27 mit einem Gehängten (oder war es ein Gehenkter?) zu tun?
Viel!
Viel groß, viel stark!
Eine Triebwerks-Seitenverkleidung kennt jeder, braucht jeder Flieger (zum Glück für uns, so auch in Nordholz/ Spieka); doch einen Gehängten? Kennt man den, braucht man den?
In Nordholz auf jeden Fall! Alle Ahnungslosen mussten lange rätseln, bis sie auf die Lösung kamen, aber dann…!
Zuerst einmal erhielten wir eine Einladung zum 3. Internationalen Do-27 Treffen in Nordholz/Spieka (EDXN) vom 13. – 15. September 1996
Zur Sportfluggruppe Nordholz/Cuxhaven e.V. bestand schon lange vor dem Treffen guter Kontakt, und von Hamburg, unserem damaligen Wohnsitz, nach Spieka, ein Katzensprung für uns.
Aber: es gibt nichts zu beschönigen, unsere Do 28a D-ILPB war nicht startklar an diesem Wochenende, also, was tun?
Wir spannten an und fuhren gar nicht zünftig mit dem Auto vor, als „Eintrittskarte“ trugen wir besagte Triebwerks-Seitenverkleidung einer Do 27 unter dem Arm, die so groß wie eine halbe Schranktür war.
Mit Hallo und Moin, Moin wurden wir begrüßt, schön, daß Ihr da seid. Ja, so geht’s bei Fliegers zu.
Das Wetter war mäßig bis eiskalt, genau das richtige für einen (Achtung: Rätsel!) Gehängten.
Und hier ist er nun.
Im gemütlichen Vereinsheim wurde kräftig eingeheizt; dazu Besprechung, Briefing für die nächsten Tage, Unterbringung, abendliches Fest im Hangar, Musike…Organisation vom Besten.
Die Geschichte des Vereins währt nun schon seit über 30 Jahren. 1977 wurde er gegründet. Man flog zu dieser Zeit noch auf Bundeswehrgebiet. 1981 konnten die Nordholzer neben der militärischen Flugbahn ein eigenes Gelände erwerben, ein Vereinsheim errichten, die erste Halle für Motorflugzeuge bauen und bald auch einen Tower. 1982 war es dann soweit. Der Verein konnte die Eröffnung des Sonderlandeplatzes Nordholz/ Spieka feiern. Aber das kann man ja alles auf der Internetseite der Sportfluggruppe Nordholz/Cuxhaven e. V. unter www.sfg-nordholz.de nachlesen.
Zeltwetter war nicht, das Schlafen unter der Tragfläche fiel für uns ohnehin aus.
Beeindruckend war und ist jedoch die außergewöhnliche Aktivität des Vereins bei Restaurierung, Erhaltung und Pflege seiner Oldtimer - Flotte. Sei es die Focke – Wulf Piaggio 149D oder eine der wenigen erhaltenen Pützer Elstern, die D-EGFH, in quasi Neuzustand. Oder die „Ägyptische“ Bücker BÜ-181D. Unser Augenmerk fiel trotzdem auf die strahlende, vereinseigene
Do 27 D-EGFR Werk-Nr.160. Übrigens, „Ludis Ersatzteillager“ für diesen Vogel war nach unserem Besuch um ein Teil größer, siehe den Anfang unserer Geschichte!
Ludolf Ungerer, „Ludi“, ist die technische Seele des Vereins, ihn müssen wir wohl keinem Do- Flieger besonders vorstellen. Er ist sozusagen der Theo Beiser des Nordens, sicher auch jedem bekannt, wenn nicht, laßt Euch von ihm erzählen…..!
Unter den angereisten Maschinen waren natürlich alte Bekannte, die D-EJEX Werk-Nr.2021,oder die Do 27 von Gerd Neubauer D-EGVN Werk-Nr.2106.
In seiner Maschine konnten wir an einem 4er-Formationsflug teilnehmen.
Traurige und frohe Gedanken kamen auf beim Anblick der Do 27 D-EAJC Werk-Nr.292, DEM Flugzeug aus Kiel, auf welchem unser Freund, Heinz Asmussen, genannt „Bronco“, der unschlagbare Meister war.
Fliegerisches Kurzportrait von Bronco:
„JC an Tower, Position vor der Halle, fliege mal eben zum Start!“ Oder klassische Funkdurchsage bei ordentlichem Gegenwind an der Kieler Förde: „Kiel Tower, ich stehe im Endteil.“
- Und keinem Rundfluggast, besonders, wenn er weiblich war, blieb seine Frage erspart: „Sollen wir sie mal rumdrehen?“ Kaum ausgesprochen, befand man sich schon auf dem Kopf.
- Etwas über zwei Jahre vor diesem Wiedersehen mit „seinem“ Flieger JC beim Do–Treffen in Spieka ist Bronco nach kurzer, schwerer Krankheit viel zu früh verstorben.
Aber das Leben geht (fliegt) weiter, und wir haben unseren Rundgang um die teilnehmenden Maschinen fortgesetzt.
Hier der Beweis.
Do 27 Treffen Nordholz Spieka: Die Teilnehmer